Was ist pool.ntp.org?

Das NTP POOL Projekt (pool.ntp.org) ist ein Netzwerk von Zeitservern, auf die jeder interessierte Nutzer kostenlos via Internet zugreifen kann. Über das Network Time Protocol (NTP) erhalten die Clients aus dem Pool der Zeitserver die exakte Uhrzeit. Die Server selbst erhalten die Uhrzeiten aus unabhängigen Quellen. Der Sinn hinter ntp.pool.org besteht darin, die Zeitserver der offiziellen Stellen wie der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt zu entlasten und eine ausfallsichere Synchronisation zu gewährleisten. Betreiber eines eigenen Servers mit fester IP-Adresse können sich an dem Projekt beteiligen.


Die Anwendungen für ntp.pool.org sind vielfältig. In einem Heimnetz mit mehreren Netzwerkgeräten, z. B. NAS-Systemen und PCs, können unterschiedliche Systemzeiten schlimmstenfalls in Datenverlust enden. Eine Synchronisation mit NTP POOL hilft, dies zu vermeiden. Auch für Überwachungskameras und Netzwerkvideorekorder kann ntp.pool.org als Zeitserver genutzt werden. So lässt sich auf sichere Art und Weise jeder Aufnahme ein genauer Zeitstempel einbrennen und der exakte Zeitpunkt eines Ereignisses dokumentieren. Die notwendige Konfiguration umfasst die Angabe einer Serveradresse aus dem Pool, eines NTP Ports sowie des Intervalls, in dem die Uhrzeit aktualisiert werden soll.

Welche Ports für NTP (Zeitserver) öffnen?


Für die Synchronisation der Uhrzeit werden folgende Daten benötigt:

  • Serveradresse: pool.ntp.org
  • Port:123

Wie benutze ich pool.ntp.org?

Am NTP Pool Projekt kann man auf zweierlei Art teilnehmen:

  • Einerseits besteht die Möglichkeit, aus dem Pool Uhrzeit und Datum für den eigenen Computer (und andere Netzwerkgeräte) zu beziehen
  • Andererseits kann man einen eigenen Zeitserver im Pool betreiben und somit Zeitanfragen anderer Nutzer beantworten.

Die Zeit als Client beziehen


Die Voraussetzung dafür, dass man die Systemzeit aus ntp.pool.org beziehen kann, ist ein funktionierender NTP-Dienst auf dem Client, der synchronisiert werden soll. Die Abkürzung NTP bezeichnet allgemein sowohl das verwendete Network Time Protocol der Datenübertragung als auch den installierten Dienst, der dieses Protokoll beherrscht. Ein NTP-Dienst kann auf jedem aktuellen Betriebssystem installiert werden oder ist standardmäßig bereits enthalten. Auch viele andere Geräte mit Internetzugang außer Computern sind in der Lage, via NTP die Zeit zu synchronisieren, darunter beispielsweise Überwachungskameras und IoT-Geräte.


Das Interface sieht von Client zu Client unterschiedlich aus, der wesentliche Konfigurationsschritt besteht aber immer darin, dem NTP-Dienst die richtige(n) Serveradresse(n) mitzuteilen und gegebenenfalls einen Port für die Kommunikation zu benennen. Auf Windows Geräten gelangt man zur entsprechenden Einstellung beispielsweise über:

Systemsteuerung – Zeit, Sprache, Region – Datum und Uhrzeit – Datum und Uhrzeit festlegen – Internetzeit – Einstellungen ändern.


Die Checkbox Mit einem Internetzeitserver synchronisieren muss ausgewählt sein. Nun trägt man in das Feld Server: eine der folgenden Adressen ein, klickt auf Jetzt aktualisieren und schließt den Vorgang mit OK ab.

0.pool.ntp.org, 1.pool.ntp.org, 2.pool.ntp.org, 3.pool.ntp.org

Via Browser oder Client Software lassen sich die Server auch einer Überwachungskamera zur Synchronisation vorgeben. Zur Einstellung gelangt man bei Hikvision Kameras über Configuration – Advanced Configuration – System – Time Settings. Dort wählt man eine Zeitzone, gibt die Serveradresse ein, einen Intervall, in dem die Uhrzeit neu synchronisiert werden soll, und den Port 123 (Standardport für NTP).


Falls die Uhrzeit nicht zufriedenstellend genau synchronisiert wird oder bei Unerreichbarkeit sind auch regionale Eingrenzungen der zugewiesenen Server möglich, z. B. mit de.pool.ntp.org oder 0.de.ntp.pool.org usw. für Server aus Deutschland. Je näher ein Server geografisch zum Client gelegen ist, desto genauer die Synchronisation.


Einen Server im NTP Pool bereitstellen


Der NTP Pool ist ein Gemeinschaftsprojekt, das unentgeltlich genutzt werden kann. Aus diesem Grund ist Unterstützung immer gerne gesehen. Wer selbst einen Server betreibt, ist daher eingeladen, am Pool teilzunehmen.


Voraussetzungen sind eine statische IP-Adresse, die sich seltener als einmal im Jahr ändert, und eine permanente Verbindung zum Internet, damit der Server verlässlich erreichbar ist. In Spitzenzeiten belastet die Teilnahme am Pool einen Server laut Betreiberseite mit ca. 60-120 Paketen. Daraus ergibt sich ein theoretischer Bandbreitenbedarf von 384-512K bit/s, die als Last einkalkuliert werden sollten. Für eine qualitativ möglichst hochwertige Synchronisation wird außerdem empfohlen, einen unabhängigen Server für den Bezug der Zeit einzurichten. Eine Liste verlässlicher Quellen ist auf http://support.ntp.org/bin/view/Servers/StratumTwoTimeServers einsehbar.


Die Entscheidung zur Teilnahme ist nicht bindend und man kann seinen Server auch wieder entfernen lassen. Aufgrund der technischen Umsetzung kann es aber auch noch lange nach dem Austritt zu Anfragen von Clients kommen. Die Empfehlung lautet daher, dem Pool nur beizutreten, wenn man eine langfristige Unterstützung plant. Detaillierte Informationen zur Konfiguration sind auf http://www.pool.ntp.org/join/configuration.html abrufbar. Die Anmeldung zum Pool erfolgt über https://manage.ntppool.org/manage.

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