Mit den Netzwerkkameras DS-2CD2655FWD-IZS(2.8-12mm) und DS-2CD2755FWD-IZS(2.8-12mm) bietet Hikvision zwei sehr ähnliche Modelle an: Auf den ersten Blick unterscheiden sie sich nur in den Bauformen als Dome und Bullet Kamera. Im Detail ergeben sich aber leicht unterschiedliche Einsatzzwecke.
Gemeinsamkeiten
Beide Kameras sind mit ihren motorisierten Zoomobjektiven mit 2,8-12 mm Brennweite äußerst flexibel. Bildwinkel zwischen 88° und 29° horizontal, 47,5° und 16,5° vertikal sowie 103° und 33° diagonal erlauben die Anpassung an so gut wie jeden Überwachungsbereich. Parkplätze oder Lagerhallen, Eingänge oder Flure. Vom weiten Überblick bis zur Nahaufnahme von Gesichtern meistern Dome und Bullet ihre Aufgaben spielend. Die Bildqualität ist bei Maximalauflösung von 5 MP (2944 × 1656 Pixel) mehr als doppelt so hoch wie Full-HD. Aus der Kombination von hoher Auflösung und großem Brennweitenbereich ergibt sich der Vorteil, dass der Installationsort weiter entfernt vom Geschehen gewählt werden kann. Trotzdem stehen genug Pixel für beeindruckende Detailschärfe zur Verfügung.
Ein weiterer Vorteil beider Kameras ist ihre Robustheit: Die Gehäuse erfüllen die Anforderungen nach IP 67 und IK 10. Damit können weder die Witterung im Außenbetrieb noch Vandalen der Videoüberwachung etwas anhaben. Mechanische IR-Sperrfilter für den Tagbetrieb verbessern die Bildqualität, Triple Streaming mit drei unterschiedlich aufgelösten Parallelstreams unterstreicht die Rechenpower der Kameras.
Auch seitens der Software wissen beide IP Cams zu überzeugen: Bildoptimierung, Datenkompression und Smart Features lassen sich leicht einrichten, arbeiten zuverlässig und ergeben ein erhebliches Plus an Sicherheit. Die Gegenlichtkompensation (BLC) sorgt dafür, dass Personen und Gegenstände, die von hinten hell angestrahlt werden, korrekt belichtet sind. Dazu trägt ebenfalls der Dynamikumfang von 120 dB bei, mit dem trotz starker Kontraste sowohl dunkle als auch helle Bildanteile klar erkennbar sind. Die Rauschunterdrückung 3D DNR verhindert in schwach beleuchteten Szenen störendes Bildrauschen, sodass die Lichtstärke von 0,01 Lux ohne Zusatzbeleuchtung voll ausgenutzt werden kann.
Das durchdachte Zusammenspiel der Hard- und Software zeigt sich auch in der Integration des Hochleistungscodecs H.265+. Rund 2/3 der Datenmengen gegenüber H.264 spart H.265+. Konkret bedeutet dies: Trotz der viel höheren Auflösung belastet ein Videostream aus diesen 5 MP Überwachungskameras das Netzwerk und Speichermedien geringer als ein Stream bei Full-HD mit H.264. Ausfälle wegen Überlastung sind damit in allen gängigen Netzwerkstrukturen ausgeschlossen. Besonders, wenn mehrere Kameras gleichzeitig im Einsatz sind, sollte man Modelle mit H.265+ kaufen, um mit der bestehenden Bandbreite auszukommen.
Für eine effiziente Überwachung bei geringem Einsatz menschlicher Ressourcen verfügen die Überwachungskameras über vier verschiedene Verhaltensanalysen, Gesichtserkennung und diverse Funktionen zur Selbstdiagnose. Netzwerkprobleme, volle Speichermedien, Manipulationsversuchen an der Kamera und nicht autorisierte Zugriffsversuche lösen Alarmereignisse aus, sodass Anwender immer über den Überwachungsstatus informiert sind. Dazu kommen automatische Analysen des Bildinhalts, die verschiedene Erkennungsfunktionen umfasst: Unerlaubte Übertretungen virtueller Grenzlinien, unbeaufsichtigtes Gepäck und andere Gegenstände, entfernte Gegenstände und Eindringlinge erkennen die smarten Kameras bei Bedarf selbstständig und lösen einen Alarm aus, informieren den Besitzer und starten Aufzeichnungen.
Hikvision Kamera Unterschiede
Bei Form, Gewicht und Abmessungen unterscheiden sich die bei den Kameras. Wesentlich für die Auffälligkeit der Überwachung ist die Bauart: Die Dome Kamera ragt an der Decke montiert rund 13 cm in den Raum hinein. Je nach farblicher Gestaltung der Umgebung ist sie mit einer Grundfläche von 15 cm Durchmesser zwar nicht unsichtbar. Da der Blick aber selten an die Decke geht, ist sie unauffälliger als die Bullet Kamera. Ihre maximale Länge beträgt 33 cm, wenn die Halterung nicht angewinkelt wird. An Wand oder Decke springt sie damit schneller ins Auge. Beides – dezentere wie auffälligere Überwachung – kann gewünscht sein. Gut sichtbare Kameras schrecken ab, manche Menschen fühlen sich davon aber gestört. Unauffällige Domes dagegen schrecken nicht so gut ab, verursachen dafür auch seltener unangenehme Gefühle.
Technisch sind zwei weitere Unterschiede wichtig: Bei Kameras verfügen über eingebaute IR-LEDs für die Nachtsicht und liefern bei 0 Lux klare Aufnahmen. Die LEDs in der Bullet Kamera sind aber etwas leistungsstärker und haben eine Reichweite von bis zu 50 m, während die Dome Kamera ohne Hilfsmittel bis zu 30 m in der Nacht sieht. Der zweite Unterschied betrifft die optionale Stromversorgung über das Netzwerkkabel (PoE). Die Bullet Kamera ist mit maximal 17,5 Watt etwas leistungshungriger und erfordert bei PoE den Standard 802.3at. Die Dome Kamera wird mit 802.3af bei einer Maximalleistung von 11,5 Watt betrieben.
Hikvision DS-2CD2755FWD-IZS(2.8-12mm)
Fazit
Wer eine 5 MP Überwachungskamera kaufen will, ist grundsätzlich mit beiden Modellen sehr gut beraten: Qualitativ liegen sie gleichauf, sie haben den gleichen Zoombereich und Bildwinkel, die Smart Features zur Erhöhung von Komfort und Sicherheit sind ebenfalls identisch. Soll die Überwachung dezenter erfolgen, bietet sich die DS-2CD2655FWD-IZS(2.8-12mm) an, die als Dome ohne weiteres Zubehör perfekt für die Deckenmontage geeignet ist. Ihre IR-Reichweite ist allerdings etwas geringer. Geht es eher darum, dass die Kamera auch abschreckt, ist die DS-2CD2755FWD-IZS(2.8-12mm) die richtige Wahl. Aufpassen muss man bei der Stromversorgung, wenn man PoE benutzen will und bereits passende Hardware hat: Die Bullet Kamera ist zwingend auf den stärkeren Standard 802.3at angewiesen und funktionier mit 802.3af nicht. Bei der Neueinrichtung einer Überwachungsanlage ist dieser Aspekt weniger wichtig, denn Zubehör für beide Standards kostet ungefähr gleichviel. Bei Nutzung der Stromversorgung über Netzteil ist dieser Punkt ebenfalls unerheblich.