Kompressionsverfahren für überragende Videoqualität

Kompressionsverfahren Videoüberwachung
Kompressionsverfahren für eine schnelle Datenübertragung

Kompressionsverfahren im Überblick

Moderne Videoüberwachungsprodukte nutzen digitale Kompressionsverfahren, um die Datenraten der aufgenommenen Videos niedrig zu halten. Ein unkomprimiertes Video in adäquater Qualität würde sonst eine Datenrate von mehr als 100 Megabit pro Sekunde benötigen, womit keine praktikable IP-Videoüberwachung möglich wäre. Die eingesetzten Verfahren unterscheiden sich voneinander zum Teil jedoch stark und sind zudem für bestimmte Einsatzzwecke optimiert. Wir haben uns die bekanntesten Kompressionsverfahren, die in der IP-Videoüberwachung zum Einsatz kommen, genauer angesehen und die wichtigsten Daten und Fakten für Sie zusammengestellt.

Kompressionsverfahren

Dank moderner Kompressionsverfahren kann die Größe von Bild- und Videodateien teils drastisch reduziert werden. Ein Film mit einer Länge von 90 Minuten in durchschnittlicher Qualität würde ohne Kompression beispielsweise 120 GB Speicher benötigen. Neben der Dateigröße selbst ist jedoch auch der Verbrauch der Bandbreite von besonderer Bedeutung. Nicht überall stehen Internetleitungen mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von mehreren 100 Mbit/s zur Verfügung. Kompressionsverfahren müssen daher dafür sorgen, dass die aufgezeichneten Bilder und Videos schnell und vor allem in guter Qualität übertragen werden können und zudem wenig Speicherplatz benötigen.

MPEG-4

MPEG-4 wird seit Jahren für das Livestreaming von Videos eingesetzt und wurde speziell für die Videoübertragung mit niedrigen Bitraten entwickelt. Das Verfahren liefert dabei weitaus klarere Bilder als das verwandte MPEG-2-Verfahren und zeichnet sich darüber hinaus durch eine besonders hohe Kompatibilität aus. Das Kompressionsverfahren arbeitet mit sogenannten Schlüsselbildern. Innerhalb eines Videos gibt es viele aufeinanderfolgende Bilder, die sich nur wenig voneinander unterscheiden. Diesen Umstand nutzt das Verfahren und überträgt daher lediglich das Schlüsselbild in hoher Qualität. Die darauffolgenden Bilder werden nur interpretiert und nicht zur Gänze übertragen. Durch die Anwendung dieses Prinzips können erstaunliche Bildkompressionen erreicht werden.

H.264 - Nachfolger von MPEG-4

H.264

Das Kompressionsverfahren H.264 ist auch unter dem Namen AVC (Advanced Video Codec) bekannt und liefert selbst bei einer Auflösung von nur 2 Megabit eine ausgezeichnete Bildqualität, wobei der Standard als Nachfolger von MPEG-4 gilt. H.264 benötigt im direkten Vergleich bis zu 50 % weniger Bandbreite als MPEG-4. Das heißt, dass ein Video, welches mit H.264 codiert wurde, eine doppelt so gute Auflösung bieten kann, als ein MPEG-4 Video. Der Standard wird heutzutage von den meisten Netzwerkkameras unterstützt. Kameras aus dem Hause Hikvision arbeiten jedoch mit dem moderneren H.264+-Standard. Dieses Verfahren reduziert den Bandbreiten- und Speicherverbrauch gegenüber H.264 noch einmal um bis zu 50 %, was das Verfahren zur perfekten Lösung für Netzwerkkameras mit HD-Auflösung macht.

H.265

Der offizielle Nachfolger von H.264 ist H.265, welches auch als HEVC (High Efficiency Video Coding) bezeichnet wird. Das Verfahren liefert eine verbesserte Kompression bei geringerem Bandbreitenbedarf. Der Standard benötigt jedoch mehr Rechenleistung als andere Verfahren und wird noch nicht von jeder Netzwerkkamera unterstützt.

MJPEG

MJPEG zeichnet sich insbesondere durch seinen geringen Bedarf an Rechenleistungen und Bandbreite aus. Die Bitrate muss lediglich mehr als 10 Megabit pro Sekunde betragen, um eine gute Videoqualität übertragen zu können. Bei diesem Verfahren wird jedes Bild, welches von der IP Kamera geliefert wird, separat als JPEG-Bild komprimiert. Der Vorteil dieser Technik liegt darin, dass die Bilder im Unterschied zu MPEG-4 exakt geschnitten werden können. MJPEG wird beispielsweise von QuickTime, aber auch von Browsern wie Chrome oder Safari genutzt.

MxPEG

Das Kompressionsverfahren MxPEG wurde von der Firma Mobotix speziell für den Einsatz im Bereich von Sicherheitsanwendungen konzipiert, wobei eine hohe Bildqualität im Vordergrund stand. Das Verfahren eignet sich daher perfekt für die Videoanalyse und Nachbearbeitung von aufgenommenen Videos.

Zipstream

Das Unternehmen Axis entwickelte für seine Netzwerkkameras das Kompressionsverfahren H.264 weiter. Die daraus entstandene Ziptstream-Technologie arbeitet nicht nur effizienter als das H.264-Verfahren, sondern benötigt auch weniger Bandbreite und Speicherplatz. Das Verfahren eignet sich zur dynamischen Analyse von Videostreams, wobei interessante Bereiche eines Livestreams in Echtzeit gefiltert werden können. Dadurch können beispielsweise Gesichter oder Nummernschilder besser erkannt werden und unwichtige Bereiche wie Grünflächen mit einer geringeren Qualität aufgenommen werden.

 

Hikvision Kameras ausgestattet mit moderntem Kompressionsverfahren

Fazit

Dank moderner Kompressionsverfahren benötigen Sie heutzutage keine außergewöhnliche Bandbreite und keine überdimensionierten Festplatten mehr, um ihre Überwachungsvideos in hoher Qualität übertragen und speichern zu können. Welches Verfahren die beste Lösung für Ihre Bedürfnisse ist, muss individuell entschieden werden. Mit einer Kamera von cambuy.de können Sie jedoch sicher sein, dass Sie ein Gerät erwerben, welches mit den aktuellsten Technologien und Verfahren arbeitet, sodass Sie die Kamera einfach in Ihre bestehende Umgebung integrieren können.