Eine WLAN Kamera einrichten

Wie man eine WLAN Kamera einrichtet
WLAN Kamera einfach installieren und einrichten

WLAN Kamera – einfach installiert

Drahtlose Kameras erfreuen sich besonders im Privatbereich wachsender Beliebtheit. In vielen Haushalten ist sowieso ein drahtloses Netzwerk vorhanden, außer einer Steckdose für den Strom braucht eine WLAN Kamera also kein weiteres Zubehör. Vor allem spart man sich das Verlegen langer Netzwerkkabel. Die Einrichtung ist nicht sehr schwer und verläuft bei fast allen Modellen ähnlich.

Hier beschrieben ist der Standardfall: Es gibt bereits ein Heimnetz mit WLAN und die IP Kamera soll über einen Router darin integriert werden. Statt über einen Router kann eine Kamera mit WLAN aber auch mit anderen Netzwerkgeräten direkt kommunizieren. Neben der Direktverbindung zu einem PC ist ebenso eine Funkverbindung zu einem Netzwerkrekorder möglich. Der Hikvision DS-7108NI-K1/W/M stellt ohne Wireless-Router ein eigenes drahtloses Netzwerk bereit.

Voraussetzungen: Eine neue IP Kamera erreichbar machen

Für die erstmalige Einrichtung schließt man die WLAN Überwachungskamera ans Stromnetz an und stellt die Verbindung zum Router via Netzwerkkabel her. Dafür reicht auch ein ganz kurzes Kabel – es geht erst mal nur darum, einen Zugang zu den Kameraeinstellungen zu bekommen. Später kann die Kabelverbindung entfallen.

Je nach Modell und Hersteller ist der weitere Verlauf etwas unterschiedlich. Grundsätzlich aber sind die Konfiguration und später die Betrachtung der Livebilder vom PC aus nur möglich, wenn Kamera und Computer zu demselben sogenannten Subnetz gehören. Ist in der Kamera werkseitig DHCP aktiviert, teilt ihr der DHCP-Server (das ist der Router) eine dynamische IP-Adresse zu. Diese befindet sich automatisch in demselben Subnetz wie der Computer. Diese Adresse findet man in einer Übersicht im Routermenü oder man lässt sie sich mit einer Scanner-Software anzeigen (siehe dazu weiter unten). In die Adresszeile des Browsers trägt man die so ermittelte IP-Adresse der Kamera ein und gelangt auf ihre Homepage. Dort werden ein Standardbenutzername und das Standardpasswort abgefragt (z. B. „admin“ und „12345“). Diese Vorgaben muss man später ändern. Gegebenenfalls ist noch ein Plug-in für den Browser zu installieren.

Wenn DHCP nicht aktiviert ist, muss man der Kamera zunächst eine passende IP-Adresse zuordnen. Das funktioniert bei Hikvision besonders einfach mit der SADP-Software, die auf der mitgelieferten CD enthalten ist und auf der Homepage zum Download bereitsteht.

Nach der Installation scannt die Software das Netzwerk auf Kameras und zeigt ihre aktuellen IP-Adressen an. Hier wählt man den entsprechenden Eintrag aus der Liste und trägt die richtigen Netzwerkparameter ein. Als „Gateway“ ist die lokale Router-Adresse einzutragen, bei „IP Adress“ eine freie Adresse aus dem Adressbereich des Routers. Wenn der Router beispielsweise die Adresse 192.168.178.1 hat, der Computer die 192.168.178.30, kann man es einfach mit der 192.168.178.31 versuchen. Wichtig ist nur, dass die ersten drei Zifferngruppen bei allen Geräten identisch sind, dass die gewählte Adresse nicht belegt ist und im erlaubten Bereich liegt. Standardmäßig können die Zahlen hinter dem letzten Punkt bei vielen Routern zwischen 20 und 250 liegen – ein freier Platz findet sich immer.

Tipp: Auf Computern mit Windows findet man das Gateway und die Adresse des Computers heraus, indem man in einer Eingabeaufforderung den Befehl „ipconfig“ eingibt. Was dann unter „Standardgateway“ steht, muss in der SADP-Software als Gateway eingetragen werden; was unter „IPv4-Adresse“ steht, ist die IP-Adresse des Computers. Daraus leitet man die mögliche IP-Adresse für die IP Kamera ab, indem man einfach die letzte Stelle ändert und in der Software einträgt.

Nun fehlen nur noch das Passwort der Kamera und ein abschließender Klick auf „save“. Wenn alles geklappt hat, ist die Kamera wie oben beschrieben über den Browser erreichbar.

Drahtlose ÜberwachungskameraDrahtlose ÜberwachungskameraWLAN statt Kabel

Steht die Kabelverbindung und die Überwachungskamera ist aktiviert, geht es an die Konfiguration der WLAN-Einstellungen. Bevor man loslegt, notiert man sich am besten den Namen des eigenen Netzwerks („SSID„) und die Passphrase, mit der es gegen unberechtigten Zugriff geschützt ist. Diese Daten findet man im Menü des Routers. Falls vorhanden, lohnt sich hier außerdem ein Blick auf den Mac-Filter. Ist der Filter eingeschaltet, akzeptiert der Router keine neuen WLAN-Geräte. Zumindest während der Einrichtung der Überwachungskamera muss dieser Filter also deaktiviert werden, später kann er wieder eingeschaltet werden (oder man trägt im Filter von Hand die MAC-Adresse der Kamera ein, aber das ist unnötig viel Arbeit).

Im Kameramenü gelangt man zu den Einstellungen für Drahtlosnetzwerke je nach Modell wiederum unterschiedlich. Ein Menüpunkt „Wi-Fi“ oder ähnlich ist aber bei jeder IP Kamera mit WLAN vorhanden. In diesem Menü wird eine Liste mit allen Netzen in Reichweite angezeigt. Man klickt auf das eigene Netzwerk, gibt (falls nicht automatisch erkannt) den Verschlüsselungstyp sowie die Passphrase an und speichert alles. Gegebenenfalls muss man der Kamera noch mitteilen, dass sie von nun an WLAN statt Kabel zur Datenübertragung verwenden soll. Die entsprechende Auswahl des „NIC“ findet sich in den TCP/IP-Einstellungen. Dort sind ebenfalls Einstellungen für die WLAN-IP-Adresse der Kamera und das Gateway vorzunehmen, falls diese nicht bereits stimmen. Es gelten dieselben Regeln, wie sie oben für die IP-Adressvergabe schon genannt wurden. Computer und Kamera müssen Adressen in demselben Subnetz haben. Sind alle Einstellungen gemacht, kann das Kabel abgezogen und drahtlos kommuniziert werden.

IP-Adressen: Statisch oder dynamisch, lokal und im WWW

In den meisten Fällen vergeben Router dynamische IP-Adressen an die angeschlossenen Geräte. Das bedeutet, dass sie nach einem Neustart oder einer Trennung unter Umständen eine andere IP-Adresse als zuvor erhalten. Um das zu vermeiden, kann man alternativ eine statische IP-Adresse setzen (dann ist DHCP deaktiviert). Dadurch ist die WLAN Kamera im lokalen Netz immer unter derselben Adresse erreichbar. Man darf lokale IP-Adressen aber nicht mit der Adresse verwechseln, die der Router im Internet hat. Diese öffentliche IP-Adresse im WWW ist in der Regel dynamisch und wird vom Internetanbieter zugewiesen. Über Dienste der Kamerahersteller, einen DDNS-Dienst oder ein VPN ist ein Zugriff auf die Kameras vom Internet aus aber problemlos möglich.

Probleme und Lösungen

Für einen WLAN Kamera Test ruft man einfach die Homepage im Browser auf. Lädt die Seite nicht, nur langsam, unvollständig oder unzuverlässig, ist ein systematisches Vorgehen zur Fehlereingrenzung notwendig. Wenn die IP Kamera WLAN verwendet, können Empfangsprobleme aber nie ganz ausgeschlossen werden, denn Funktechnik unterliegt vielen störenden Einflüssen.

Fehlerquelle Nr. 1 ist eine zu große Entfernung zwischen Router und Kamera. Dann hilft entweder der Einsatz von Repeatern zur Reichweitenerhöhung oder man bringt Kamera und Router näher zusammen. Verfügen die Geräte über außen liegende Antennen, kann auch schon eine Neuausrichtung reichen. Ein ähnliches Fehlerbild mit temporären Aussetzern ergibt sich, wenn zu viele Netzwerke in der Nähe auf demselben Kanal senden. Abhilfe schafft dann eine Änderung des Kanals im Router. Wichtig ist, dass ein Frequenzbereich gewählt wird, den auch die Kamera unterstützt.

Falls diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen oder gar keine Verbindung möglich ist, kann man – nur für einen Test der WLAN Kamera – kurzzeitig alle Verschlüsselungen deaktivieren. Wenn unverschlüsselt alles läuft, liegt vermutlich ein Fehler bei der gewählten Kryptologie oder der Passphrase vor.

Selten reagiert eine WLAN Kamera einfach gar nicht mehr. Ein Zurücksetzen auf Werkseinstellungen sollte dann nur das allerletzte Mittel sein, denn dabei gehen sämtliche Nutzereinstellungen verloren. Wie so ein factory reset funktioniert, geht aus der Anleitung hervor. Oftmals befindet sich an der Kameraunterseite oder unter dem Dome ein kleiner Knopf, der 10 bis 20 Sekunden lang gedrückt werden muss. Vorher sollte man aber einen Neustart der Kamera versuchen, indem man sie einfach vom Strom trennt, 30 Sekunden wartet und wieder anschließt. Nur wenn das nichts hilft, setzt man sie zurück.